Morning News vom 29.06.2021

An den Märkten dominiert nach wie vor das Inflationsthema, das als Stellgröße für die zukünftigen Zinspolitiken der wichtigsten Zentralbanken herangezogen wird. Die Rekordjagd an den US-Börsen hat sich am Montag fortgesetzt. Sowohl der S&P 500 als auch die Nasdaq-Indizes erreichten neue Allzeithochs. Ungeachtet guter Vorgaben der Wall Street geht es an den asiatischen Börsen abwärts.

An den Märkten dominiert nach wie vor das Inflationsthema, das als Stellgröße für die zukünftigen Zinspolitiken der wichtigsten Zentralbanken herangezogen wird. Gestern gab es erneut mehrere Wortmeldungen von diversen Fed-Mitgliedern, und wieder wurden beide Sichtweisen bzw. Arbeitshypothesen vorgestellt – "Durchschauen" bzw. reaktiv den Liftoff weiter nach vorne holen. Die Mehrheit scheint (vorerst?) das "Durchschauen" auf sich zu vereinen, vor allem aus der EZB sind nach wie vor deutliche Durchhalteparolen zu vernehmen. Der US-Kongress verabschiedete ein weiteres "Puzzle-Teilchen" für das Infrastruktur-Förderungsprogramm, diesmal wurden USD 250 Mrd. zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit gegenüber China freigegeben. Enorm wettbewerbsfähig zeigten sich die Teilnehmer der gestrigen EURO-Achtelfinalspiele und schenkten so den Zusehern insgesamt 14 Tore, 2 Verlängerungen und ein Elfmeterschießen, mehr kann man wirklich nicht verlangen. Nach dem Titelverteidiger Portugal sind nun mit Frankreich und Kroatien auch der Welt- bzw. Vize-Weltmeister ausgeschieden, der "Zwergerlaufstand" geht also weiter... Hopp, Schwyz!

Ungeachtet guter Vorgaben der Wall Street geht es an den asiatischen Börsen abwärts. Ängste vor einer Ausweitung der Delta-Variante des Covid-19-Virus dominierten das Geschehen, zumal in Ländern wie Japan die Durchimpfung der Bevölkerung nicht allzu weit fortgeschritten ist. In Australien wurde der jüngste Lockdown zur Eindämmung eines neuen Ausbruchs des Virus mittlerweile von Sydney auf Perth ausgeweitet. Für Zurückhaltung der Anleger bei Aktien sorgten daneben die jüngsten Luftangriffe der USA auf Ziele in Syrien und Irak.

Die Rekordjagd an den US-Börsen hat sich am Montag fortgesetzt. Sowohl der S&P 500 als auch die Nasdaq-Indizes erreichten neue Allzeithochs. Der Dow Jones-Index wurde hingegen vor allem vom Schwergewicht Boeing ins Minus gedrückt. Marktbeobachter erwarten bis zum Freitag, wenn der Arbeitsmarktbericht für Juni veröffentlicht wird, einen eher impulsarmen Handel. Etwas gebremst wurde der Markt von den globalen Schlagzeilen zur Delta-Variante des Coronavirus. In den USA genießen zwar 46,1 % vollständigen Impfschutz und immerhin 66 % der Amerikaner sind mindestens einmal geimpft. Doch reiche das nicht aus, die infektiösere Delta-Variante komplett in Schach zu halten, warnen Spezialisten.

Nach dem bestandenen Stresstest wollen die führenden Wall-Street-Banken wie erwartet mehr Geld an die Aktionäre ausschütten. Morgan Stanley kündigte am Montagabend nach US-Börsenschluss an, die Quartalsdividende auf USD 0,70 zu verdoppeln und bis zu USD 12 Mrd. für Aktienrückkäufe verwenden zu wollen. Wells Fargo will die Dividende ebenfalls verdoppeln und USD 18 Mrd. zusätzlich über Aktienrückkäufe an die Anteilseigner ausschütten. JPMorgan plant die Dividende im dritten Quartal von USD 0,90 auf USD 1,00 zu erhöhen und die Bank of America will 17 % mehr ausschütten. Von Goldman Sachs hieß es gar, die Dividende solle von USD 1,25 Dollar auf USD 2,00 je Aktie steigen. Von den großen Instituten will lediglich Citigroup ihre bisherigen Pläne nicht ändern. Der Kurs des Euro ist heute leicht gesunken, hat sich aber weiter über der Marke von USD 1,19 gehalten. Auch die Ölpreise zeigen am frühen Morgen leicht nachgebende Notierungen. Anleger warten gespannt auf die heutigen Inflationsdaten aus Deutschland. Der Markt erwartet für Juni eine Inflationsrate von 2,4 % und damit einen leichten Rückgang nach 2,5 % im Mai. Das EZB-inflationsziel liegt nach wie vor bei "knapp an, aber unter 2,0 %".

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