Morning News vom 09.07.2021
Vorsichtig, um nicht zu sagen zaghaft blickte EUR/USD gestern Morgen bereits unter die 1,1800, ehe die veröffentlichte "Neuausrichtung" der EZB, bzw. ihrer Zinspolitik hinsichtlich des Inflationsziels, als willkommene Bemäntelung der Angst vor der eigenen Courage herhalten musste. Sorgen um die sich wieder ausbreitende Corona-Pandemie und die damit verbundenen Lockdown-Maßnahmen und deren Folgen für die Wirtschaft, haben die Börsen in Asien am Freitag fest im Griff. Wegen zunehmender Konjunktursorgen sind Aktien an der Wall Street am Donnerstag verkauft worden. Damit war die jüngste Rekordjagd zunächst einmal beendet.
Vorsichtig, um nicht zu sagen zaghaft blickte EUR/USD gestern Morgen bereits unter die 1,1800, ehe die veröffentlichte "Neuausrichtung" der EZB bzw. ihrer Zinspolitik hinsichtlich des Inflationsziels, als willkommene Bemäntelung der Angst vor der eigenen Courage herhalten musste. EUR/USD legte in der Folge knapp einen Cent zu, konnte sich über 1,1850 jedoch nicht halten und tendiert seitdem wieder schwächer, aktuell wird bei 1,1830 gehandelt. Viel Aufregung also um nahezu nichts, denn der Unterschied zwischen "nahe 2 % aber knapp darunter" und "2 %" ist tatsächlich kaum der Rede wert, noch dazu wo die Verzinsung im Euroraum nahe oder sogar auf der Zinsuntergrenze liegt, die Abweichung vom Inflationsziel also nur asymmetrisch beurteilt werden kann. Die zunehmend besorgniserregenden "Delta-News" dürften weiterhin für Sorgenfalten bei den Anlegern sorgen, gestern waren die Wasserstandsmeldungen von den Börsen-Indizes jedenfalls unabhängig vom Standort tiefrot. Noch ein Wort in eigener Sache: Ich weiß, Sie bei den Kollegen aus Vaduz gut aufgehoben, den einen oder anderen linguistischen Unterschied (siehe Mark Twain, "...divided by the same language...") werden Sie wegstecken, daher werde ich in Zukunft darauf verzichten, meinen "Senf" dazuzugeben. Machen Sie's gut - es war sehr schön, es hat mich sehr gefreut!
Sorgen um die sich wieder ausbreitende Corona-Pandemie und die damit verbundenen Lockdown-Maßnahmen und deren Folgen für die Wirtschaft, haben die Börsen in Asien am Freitag fest im Griff. Dazu kommen schwache Vorgaben aus den USA und speziell für den japanischen Markt ein noch weiter anziehender Yen. Der Dollar kostete heute früh JPY 109.90, nachdem er zu Beginn der Woche noch mit über JPY 111.18 handelte.
Nachdem in Tokio zur Eindämmung der Pandemie erneut der Ausnahmezustand ausgerufen wurde und infolgedessen die in Kürze beginnenden Olympischen Spiele ohne Zuschauer ausgetragen werden sollen, verliert der Nikkei-Index 0,6 %. Er lässt bereits den dritten Tag in Folge Federn. In Seoul, wo über verschärfte Maßnahmen zur sozialen Distanz nachgedacht wird, und in Sydney, wo jüngst Lockdown-Maßnahmen zeitlich ausgeweitet wurden, fällt das Minus etwas geringer aus. In Schanghai geht es um 0,3% nach unten. Neue Preisdaten aus China sind im Rahmen der Erwartungen ausgefallen und dämpfen etwas die Sorgen vor einer erhöhten Inflation und damit möglicherweise bald straffer agierenden Notenbank. Zu einer Gegenreaktion auf die sehr starken Verluste der Vortage kommt es unterdessen an der Börse in Hongkong (+0,9 %).
Wegen zunehmender Konjunktursorgen sind Aktien an der Wall Street am Donnerstag verkauft worden. Damit war die jüngste Rekordjagd zunächst einmal beendet. Es breitete sich die Sorge aus, dass die konjunkturelle Erholung doch nicht so stark ausfallen könnte wie erwartet. Es gebe erste Anzeichen, dass Arbeitskräftemangel und Engpässe in den Lieferketten das Tempo der Erholung bremsen könnten, hiess es von Ökonomen. Unter Druck standen Aktien von Güter-Eisenbahngesellschaften, weil laut Wall Street Journal die Biden-Administration eine Verordnung plane, die wettbewerbsfeindliche Praktiken in der Branche ins Visier nehme.
Der Dollar zeigte Schwäche vor dem Hintergrund des ungebremst weitergehenden Rückgangs der US-Renditen. Der Dollar-Index reduzierte sich um 0,3 %. Der Euro lag wieder klar über der am Vortag unterschrittenen Marke von USD 1.18 und handelte heute Morgen bei USD 1.1832. Die Zehnjahresrendite der US Treasuries, die am Vortag auf den niedrigsten Stand seit Februar gefallen war, gab um weitere 2,2 Basispunkte. auf 1,30 % nach. Unter den weiter nachgebenden Renditen litten vor allem die Bankenwerte. Der Branchenindex im S&P-500 lag 2 % im Minus. Die Aktien von Bank of America, JP Morgan und Goldman Sachs verloren bis zu 2,4 %.
Die Ölpreise sind am Freitag im frühen Handel leicht gestiegen. Trotz der jüngsten Stabilisierung haben sie in der laufenden Woche kräftig nachgegeben. Ein Grund ist die Verunsicherung über den künftigen Kurs des Ölverbunds OPEC+.