Morning News 23.01.2020

Wie heißt es so schön? Aus dem Westen nichts Neues. Aus dem Osten übrigens auch nicht. Die Großwetterlage ist die selbe wie gestern. Weltweit fehlt es an Input. An den Märkten ist es entsprechend ruhig, was auch der viel diskutierte Corona-Virus nicht ändert. Wenig überraschend, zeigen sich auch die Börsen tiefrot. Es kann nur besser werden, oder etwa nicht?

FX/Zinsen:

Weil ich den gestrigen EUR/USD-Chart bereits mit "Ja? Nein? Weiß nicht?" übertitelt hatte, fehlt mir heute ein wenig der Input. Es hat sich nichts verändert, die Großwetterlage ist die gleiche, auch die Themen sind es. China berichtet von 8 weiteren Todesopfern, die der Corona-Virus gefordert hat... So dramatisch die Einzelschicksale auch zu bewerten sind, so wenig Einfluss sollte das üblicherweise auf die Märkte haben. Doch es fehlt an Input… Und zwar weltweit. Aus dem "Alpencamp" in Davos kommen kaum wertvolle Wortmeldungen, selbst Donald Trump spielt "Ich bin ein Präsident, holt mich hier raus" und hat sich bereits abgesetzt. Noch vor zwei Jahren hatte er seinen eigenen Finanzminister Steven Mnuchin zurückgepfiffen, als dieser blauäugig verkündet hatte, ein schwächerer Dollar würde der US-Wirtschaft gut zu Gesicht stehen. Nichts dergleichen heuer, wenig überraschend daher, dass die EUR/USD-Trading Range einem Nadelöhr ähnelt. Durch diese hohle Gasse muss er kommen... Wird er auch, aber wann und aus welcher Richtung? Das heutige EZB-Meeting dürfte als Wegweiser erneut ausfallen, Christine Lagardes Seidenschal könnte für mehr Schlagzeilen sorgen als ihre Worthülsen. Vielleicht gibt es zusätzlich zu den erwartbaren Aufrufen zu politisch nachhaltiger Handlungsweise noch Hinweise zur, für 2020 angekündigten, Neubewertung und Überprüfung der EZB-Targets - mal sehen. Nach wie vor recht fest präsentiert sich das Britische Pfund, nach unerwartet perfekten Arbeitsmarktziffern und nur wenigen Tagen vor dem effektiven Austritt des Vereinigten Königreiches aus der EU. Ebenfalls weiter stark und der vorherrschenden Risikominimierung geschuldet, liegen Schweizer Franken und Japanischer Yen. Dazu passend haben sich die Zinskurven im Euro und Dollar weiter ein wenig abgeflacht und ähneln bereits wieder den Babyhängen in Österreichs Schi-Gebieten - wo bleibt der Zauberteppich?

Aktien/Commodities:

Rot. Nahezu alle Börsen-Indizes der westlichen Welt trugen gestern ein aggressives Rot, das sehr deutlich das missmutige Momentum dokumentierte. Erleichtert durch die Absenz von positiven Nachrichten und Entwicklungen (wenn man vielleicht die Erfolgsstory der Tesla-Aktie der letzten Tage ausnimmt) dominiert der Corona-Virus die Märkte. Durchwegs im Minus, aber mit Blickkontakt zur Nulllinie hielt sich Europa gestern noch relativ wacker (rund -0,5 %), so konnte der DAX sogar die 13.500 Punkte behaupten. Aktuell im Frühhandel geht es allerdings erneut abwärts, weitere rund 0,5 % stehen derzeit auf dem Tachometer. Wenig berührt, geradezu gelangweilt hatten sich die US-Indizes rund um den Gewinn-Äquator versammelt, was heute vermutlich anders ausgehen wird. Asien legt nämlich erneut einen Offenbarungseid ab. Tokio -1 %, Hongkong -1,5 % und China gar knapp 3 % - und das am letzten Handelstag vor den chinesischen Neujahrs-Schließtagen - Autsch! Auch Commodities wirken alles andere als gefragt, so liegt Gold nur mehr knapp über 1.550 USD/Feinunze. Die konjunkturellen Sorgen, nicht zuletzt was die zukünftige Reisetätigkeit anbelangt, drücken mittlerweile recht deutlich auf die Rohöl-Preise, so kostet ein Barrel der Sorte WTI nur mehr knapp 56,- USD.

Allgemein/Flows:

Noch ein Schmankerl zum Thema "subjektive Wahrnehmung" zum Schluss: Der mexikanische Staatspräsident Andrés Manuel López Obrador - nom de guerre "AMLO" - ließ (laut Bloomberg) gestern folgendes vom Stapel: "Der Mexikanische Peso ist die stärkste Währung der Welt"... Salud!

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