Morning News vom 11.11.2019

Diese Woche dürfte es interessant werden: Neben dem einen oder anderen Nachrichtensplitter aus den sino-amerikanischen Handelsgesprächen, steht die finale Entscheidung darüber an, ob Washington die angedrohten Zölle auf EU-Autoimporte erheben wird. Für Devisenmarktinteressierte gilt es (neben der heutigen Rede des Fed-Mitglieds Eric Rosengreen in Oslo) noch die Äußerungen des Vorsitzenden Jerome Powell am Mittwoch im Auge zu halten. Am Donnerstag geben die Wirtschaftsdaten für das dritte Quartal in der einstigen Konjunkturlokomotive Deutschland Aufschluss darüber, ob der marktweit erwartete, zweite Rückgang die "technische Rezession" für den großen Bruder bestätigt – um nur einige der anstehenden Happenings zu nennen.

Allgemeines:

Das aufregendste am heutigen Montag wird wohl der Faschingsbeginn um 11.11 Uhr sein, denn bei einem "halben" US-Feiertag bleiben die Impulse möglicherweise überschaubar. Ansonsten ist die Woche durchaus mit spannenden Themen gespickt, die den unterschiedlichen Assetklassen einen Push in die eine oder andere Richtung geben könnten. So richtig interessant dürfte es erst ab Wochenmitte werden. Neben dem einen oder anderen Nachrichtensplitter aus den sino-amerikanischen Handelsgesprächen, steht diese Woche auch die finale Entscheidung darüber an, ob Washington die angedrohten Zölle auf EU-Autoimporte erheben wird. Bekanntlich gab es hier von einem "vollinformierten" Jean-Claude Juncker bereits ein "it's not gonna happen". Bei dem für jede Überraschung guten Donald Trump zählen jedoch nur Fakten. Für Devisenmarktinteressierte gilt es (neben der heutigen Rede des Fed-Mitglieds Eric Rosengreen in Oslo) noch die Äußerungen des Vorsitzenden Jerome Powell am Mittwoch im Auge zu halten. Am Donnerstag geben dann die Wirtschaftsdaten für das dritte Quartal in der einstigen Konjunkturlokomotive Deutschland Aufschluss darüber, ob der marktweit erwartete, zweite Rückgang, die "technische Rezession" für den großen Bruder bestätigt. Aus China hingegen werden uns am selben Tag die Einzelhandelsumsätze und die Industrieproduktion erreichen, die Analysten zufolge schon mehr Einfluss auf die weitere Kursentwicklung haben könnten. Zum Wochenschluss kommen dann noch Einzelhandelsumsätze aus den USA. Gewürzt wird das alles die ganze Woche über mit der auslaufenden Berichtssaison, in der noch einige große Unternehmen uns in ihre Bücher blicken lassen. Genug Material also, um die Märkte auf die Probe zu stellen. Diese beginnen die neue Handelswoche tendenziell auf dem Risiko-aversen Fuß.

Aktien/Commodities:

Der weltwirtschaftspolitische Dauerbrenner brachte am Freitag noch einen Dämpfer vom US-Präsidenten höchstpersönlich. Dieser betonte, dass es keineswegs stimme, dass bei einer Teileinigung mit China die Rücknahme von Zöllen ausgemachte Sache sei. Die Auswirkung auf die in Summe letzte Woche gestiegenen Aktienmärkte blieb überschaubar. Die amerikanischen Indizes schlossen sogar mit moderaten Aufschlägen, in Europa ging es ebenso moderat bergab. Die Frühbörse in Asien legt heute mehrheitlich den Rückwärtsgang ein. Hong Kong, wo die Proteste noch immer an Intensität gewinnen, bildet mit fast 3 % das Schlusslicht, aber auch in China geht es zwischen 1,8 % und 2,25 % nach unten. Die Futures für die europäischen und amerikanischen Aktienmärkte zeigen vorerst mit -0,35 % auch keine Fortsetzung der letztwöchigen Anstiege an. Ebenfalls den Rückwärtsgang eingeschaltet haben die Notierungen für Rohöl. So liegen beide Sorten heute Früh rund 1 % unter den letztwöchigen Schlusskursen. Hier gibt es eine Reihe von durchaus ambivalenten Nachrichten zu verarbeiten. Zunächst ging die Anzahl der aktiven Bohrtürme in den USA letzte Woche auf den tiefsten Stand seit April 2017 zurück. Im Iran freut man sich über die Entdeckung eines riesigen Ölfeldes, von dem aber noch nicht klar ist, wieviel der potentiell 53 Millionen Barrel tatsächlich in den kommerziellen Umlauf kommen werden. Als Drittes offenbart der Emissionsprospekt von Aramco, dass das Unternehmen (auf Basis einer IHS Markit Vorhersage) davon ausgeht, dass die Nachfrage nach dem schwarzen Gold im Jahre 2035 ihren Höhepunkt erreichen wird. Der Preis für das größte IPO aller Zeiten wird am 5. Dezember festgelegt, just an dem Tag, an dem auch die OPEC+ zusammenkommt, um über die weiteren (Drosselungs-)Maßnahmen zu entscheiden. Der letzte Woche gebeutelte Goldpreis konnte sich um die Marke von USD 1.460 fangen und liegt heute Früh knapp über USD 1.464 je Unze.

FX/Zinsen:

Jede Äußerung aus der amerikanischen Notenbank, vor allem ihres Vorsitzenden am Mittwoch, die auf eine tatsächliche Pause der Zinssenkungen schließen lässt, wäre als positiv für den Greenback zu werten. In der Paarung mit dem Euro bewegt sich der US-Dollar ja schon seit Anfang November wieder aufwärts und könnte zur Wochenmitte die vielbeachtete Marke um 1,10 wieder in Angriff nehmen. Wenig Griffiges gibt es beim britischen Pfund zu berichten. Nachdem die Wahlen nun als nächster Stolperstein für die Briten im Dezember auf dem Kalender stehen, bewegt sich bei "Cable" eher wenig in den letzten Tagen. Daran wird die Veröffentlichung des britischen BIPs für das dritte Quartal auch nichts ändern können. Eine deutliche Änderung war letzte Woche bei den langfristigen Zinsen für 10-jährige Staatsanleihen zu bemerken. So kletterte diese für deutsche "Bünder" auf -0,23 %, nachdem diese zu Monatsbeginn noch bei einer Rendite von über -0,40 % handelten. Die österreichischen Pendants kratzen schon wieder an der Nulllinie (aktuell -0,04 %).

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