Morning News vom 20.01.2021

In den USA steht heute die Amtsübergabe im Weißen Haus auf dem Programm – in der Hoffnung, dass die Zeremonie ohne weitere Störungen über die Bühne gehen kann. Die Märkte haben sich einstweilen für "business as usual" entschieden. So zeigen sich die asiatischen Börsen zu Wochenmitte uneinheitlich, während die Wall Street nach dem langen Wochenende am Dienstagabend freundlich schloss und sich die europäischen Aktienfutures wenig verändert präsentieren. Aufgrund des Ausbleibens wesentlicher Veröffentlichungen, dürfte der Markt den Fokus vorerst nach Washington zu richten.

Gerüchten zufolge hat der Irak Friedenstruppen in die USA entsandt, um für eine geordnete Angelobungszeremonie zu sorgen... Nun, Spaß beiseite, Washington D.C. sieht heute aus, wie die Originalschauplätze, an denen Kathryn Bigelow "Hurt Locker" drehte. Es bleibt zu hoffen, dass die Optik die einzige Parallele bleibt –die US-Sicherheitskräfte sind jedenfalls alarmiert. Joe Biden wird mit weiteren Versöhnungsgesten aufwarten, während sich sein Vorgänger bereits auf seiner ersten Golfrunde befinden wird. Die Märkte haben sich vorerst jedenfalls für "business as usual" entschieden.

Die Börsen in Asien zeigen sich zur Wochenmitte in einer engen Spanne uneinheitlich. Die Vorgaben aus den USA waren zwar positiv, allerdings hatten die meisten Aktienmärkte der Region schon am Dienstag kräftige Kursgewinne verzeichnet. Hinzu kommt, dass der Dollar auf breiter Front etwas nachgab, was ungünstig für die asiatischen Exporteure ist. In Tokio geht es mit dem Nikkei um 0,4 % nach unten. Beobachter verweisen auf die wachsenden Corona-Fallzahlen in Japan. In Shanghai liegen die Kurse 0,7 % im Plus. In Hongkong steigt der Hang-Seng-Index gar um 0,9 %, wobei die Aktien von Alibaba um 5,7 % nach oben sprangen. Dies, nachdem Unternehmensgründer Jack Ma, von dem es in den vergangenen drei Monaten kein Lebenszeichen gab, wieder aufgetaucht ist. Er sprach am Mittwoch per Videoschaltung auf einer Veranstaltung. Mas Verschwinden wird im Zusammenhang mit einer kritischen Rede des Alibaba-Gründers im Oktober gesehen. In Reaktion darauf, war der geplante Börsengang der Alibaba-Tochter Ant Group von den chinesischen Behörden in letzter Minute gestoppt worden.

Nach dem verlängerten Wochenende hat die Wall Street am Dienstag freundlich geschlossen. Am Montag hatte aufgrund des "Martin-Luther-King-Tages" kein Handel stattgefunden. Der Markt bewegte sich zwischen Unternehmenszahlen und der Anhörung der designierten US-Finanzministerin Janet Yellen vor dem Finanzausschuss des US-Senats nach oben. Yellen kündigte an, ihr Hauptaugenmerk auf die Bedürfnisse von Amerikas Arbeitnehmern legen zu wollen. Aus Marktsicht interessanter, aber nicht neu, waren ihre Äußerungen zum Devisenmarkt. Sie räumte dem Markt bei der Wechselkursfindung des Dollars den Vorrang ein und erteilte einer Geldpolitik zur Schwächung des Greenbacks eine Absage. Für den Aktienmarkt waren auch die Hinweise auf das geplante Konjunkturpaket der neuen US-Regierung von zentraler Bedeutung. Daneben stand die an Fahrt aufnehmende US-Berichtssaison im Mittelpunkt. Nach JP Morgan, Citigroup und Wells Fargo am Freitag legten nun Bank of America und Goldman Sachs ihre Ergebnisse vor und konnten die Erwartungen übertreffen. Der Dow-Jones-Index gewann 0,4 %. S&P 500 und Nasdaq-Composite stiegen um 0,8 % bzw. 1,5 %.

Die europäischen Aktienfutures zeigen sich aktuell wenig verändert. Von Seiten der Konjunkturdaten stehen zudem kaum nennenswerte Veröffentlichungen an. Der Fokus des Marktes dürfte sich somit auf die Amtsübergabe im Weißen Haus richten, mit der Hoffnung, dass die Zeremonie ohne befürchtete Störungen über die Bühne gehen wird. An den Devisenmärkten präsentiert sich der Dollar mit leichten Abgaben. EUR/USD notiert heute früh bei 1,2150, USD/CHF handelt indes bei rund 0,8880. Händler verwiesen auf die erhoffte Erholung der globalen Konjunktur und die weltweit durchgeführten Impfkampagnen, was die Nachfrage nach sicheren Häfen wie dem US-Dollar reduziert. Dieser Konjunkturoptimismus sorgte bei den Ölpreisen für Aufschläge. Sichere Häfen wie Gold und Anleihen waren hingegen nicht gefragt.

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