Morning News vom 19.01.2021

"America first" gilt die nächsten beiden Tage wohl zum letzten Mal. Heute Abend wird Janet Yellen als Ex-Fed-Chairman ihr Konzept dem Kongress präsentieren – die Devise lautet "Act big". Morgen erfolgt dann der finale Zapfenstreich für die Trump-Administration und Joseph Robinette Biden wird als 46. POTUS angelobt. Fraglich ist allerdings, ob er auch als Brückenbauer für die gespaltene US-Gesellschaft agieren wird können, immerhin warten knapp 75 Mio. Trump-Wähler auf seinen ersten Fehler.

"America first" gilt die nächsten beiden Tage wohl zum letzten Mal, diesmal jedoch berechtigt. Heute Abend wird Janet Yellen, designierte US-Finanzministerin, Wirtschaftswissenschaftlerin und als Ex-Fed-Chairman eines der prominentesten Opfer des "unsäglichen Donald", ihr Konzept dem Kongress präsentieren. "Act big" wird die Devise sein, deren Umsetzung vor allem von den Börsianern mit Argusaugen beobachtet werden wird. Morgen erfolgt dann der finale Zapfenstreich für den, von vielen als "schlechtester US-Präsident" bezeichneten Donald Trump, und Joseph Robinette Biden wird als 46. POTUS angelobt. Der mit vielen Vorschusslorbeeren bedachte Jung-78er wird beweisen müssen, ob er tatsächlich als Brückenbauer für die gespaltene US-Gesellschaft agieren wird können, immerhin warten knapp 75 Mio. (!) Trump-Wähler nur auf seinen ersten Fehler.

Die meisten asiatischen Aktienindizes legten heute Morgen zu. Dabei werden vielerorts die Verluste vom Wochenbeginn wettgemacht. Vorgaben aus den USA gibt es keine, denn dort wurde gestern wegen eines Feiertags nicht gehandelt. Allerdings blickten die asiatischen Anleger voller Zuversicht der Anhörung der designierten US-Finanzministerin Janet Yellen vor dem Finanzausschuss des US-Senats entgegen. Diese warnt vor einer längeren, schmerzhafteren Rezession, sollte der Kongress keine weiteren Corona-Hilfen genehmigen.

Bei ihrer heutigen Anhörung will Janet Yellen die Parlamentarier dazu aufrufen, "in großem Stil" zu handeln, wie aus ihrem Redemanuskript für die Anhörung hervorgeht, in welches das Wall Street Journal Einblick hatte. "Ökonomen sind sich nicht immer einig, aber ich glaube, es gibt jetzt einen Konsens: Ohne weiter zu handeln, riskieren wir jetzt eine längere, schmerzhafte Rezession und später eine langfristig geschädigte Wirtschaft", wird sie laut Redetext zitiert.

Der gewählte Präsident Joe Biden, der am Mittwoch vereidigt wird, plant ein Hilfspaket in Höhe von USD 1,9 Bio. Die Republikaner im Kongress lehnen das als überdimensioniert ab und fürchten eine zu hohe Staatsverschuldung. Darauf wird Yellen auch eingehen. "Weder der gewählte Präsident noch ich schlagen dieses Hilfspaket vor, ohne auf die Schuldenlast zu achten", so Yellen. "Aber derzeit, mit den historisch niedrigen Zinsen, ist das Beste, was wir tun können, in großem Stil zu handeln".

In Tokio geht es mit dem Nikkei-225-Index um 1,4 % nach oben. Noch deutlichere Zuwächse verzeichnen die Börsen in Seoul (+2,6 %) und Hongkong (+2,1 %), während der Aktienmarkt in Shanghai derweil hinterherhinkt. Dort tendiert der Composite-Index nur gut behauptet, hatte allerdings am Montag gegen die regionale Tendenz fester geschlossen. Beobachter berichten von Gewinnmitnahmen, besonders bei Bankenaktien.
Die Staatsanleihen aus dem Euroraum grenzten ihre Kursverluste bis zum Handelsschluss am Montag wieder ein. Belastend wirkte sich die Mandatierung für die Emission einer neuen 50-jährigen französischen Staatsanleihe aus. Mit einiger Erleichterung wird das Ergebnis der ersten Vertrauensabstimmung im italienischen Unterhaus heute Morgen zur Kenntnis genommen werden. Die größere Hürde hat der italienische Ministerpräsident mit der Vertrauensabstimmung im Senat jedoch noch vor sich. Die volatilere Phase für italienische Staatsanleihen ist noch nicht vorbei. Nach dem Feiertag in den USA starten die Treasuries mit leichten Kursverlusten in den Handel.

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