Morning News vom 30.06.2021

Ein weiteres Mal wird heute die steigende (?) Inflation im Fokus der Marktteilnehmer stehen, und zwar einmal direkt bei der Veröffentlichung des Verbraucherpreisindex für den Euroraum und einmal indirekt, wenn nachmittags der ADP-Beschäftigungsreport Rückschlüsse auf den anstehenden US-Jobreport zulassen sollte. Mehrheitlich mit leichten Aufschlägen zeigen sich am Mittwoch die ostasiatischen Börsen und jene in Australien. Die Entwicklung an den US-Börsen lieferte positive Vorgaben und die Hoffnung auf eine rasche konjunkturelle Erholung nach der Coronavirus-Pandemie stützen die Märkte.

Ein weiteres Mal wird heute die steigende (?) Inflation im Fokus der Marktteilnehmer stehen, und zwar einmal direkt bei der Veröffentlichung des Verbraucherpreisindex für Juni innerhalb des Euroraums und einmal indirekt, wenn nachmittags der ADP-Beschäftigungsreport Rückschlüsse auf den für Freitag anstehenden US-Jobreport zulassen sollte. Während sich hierzulande die Inflation zuletzt deutlich weniger stark entwickelte als in den USA – Analysten erwarten sogar einen leichten Rückgang für Juni – geht es jenseits des Großen Teichs nach wie vor heftig zur Sache. Weitere Stellungnahmen von lokalen Fed-Präsidenten zeugen von der Bedeutung des aktuellen Thema Nr. 1. EUR/USD kämpft heute Morgen mit 1,1900, betrachtet die Grenze immer wieder auch von unten, alles in allem bleibt es jedoch bei "über allen Wipfeln ist Ruh', kaum einen Hauch spürest Du...". Ein Hauch von Sentimentalität kam gestern bei Jogi Löws Abschied von und mit der deutschen Fußballnationalmannschaft bei der EURO 2020 auf. Englands "Three Lions" sorgten mit ihrem 2:0-Sieg dabei für einen bitteren Abgang. Auch die Ukraine darf überraschend für das Viertelfinale planen, während "Tre Kronor" den wohlverdienten Urlaub antritt.

Mehrheitlich mit leichten Aufschlägen zeigen sich am Mittwoch die ostasiatischen Börsen und jene in Australien. Die Entwicklung an den US-Börsen lieferte positive Vorgaben und die Hoffnung auf eine rasche konjunkturelle Erholung nach der Coronavirus-Pandemie stützen die Märkte. In Japan zeigt sich der Nikkei-225 kaum verändert und gibt deutlichere Aufschläge zu Beginn der Sitzung nach enttäuschenden Konjunkturdaten wieder ab. Die Industrieproduktion fiel im Mai mit -5,9 % wesentlich stärker als erwartet (-2,4 %). In China kommt es zu einer Erholung von den Vortagesverlusten. Bei niedrigen Umsätzen ist allerdings eine Zurückhaltung der Investoren zu erkennen. Die weitgehend im Rahmen der Erwartungen liegenden Einkaufsmanagerindizes für den Juni konnten auch keine größeren Impulse setzen. In Seoul sorgen Kursgewinne bei Technologiewerten für einen Anstieg des KOSPI um 0,4 %. In Sydney erholt sich der S&P/ASX-200 von den jüngsten Abgaben, die nach der Ausweitung des Lockdowns von Sydney auf Perth eingesetzt hatten. Gegen den Trend geht es für den Hang-Seng-Index in Hongkong um 0,4 % nach unten. Im Vorfeld des Feiertages am Donnerstag und nach der jüngsten Aufwärtsbewegung kam es zu Gewinnmitnahmen.

Trotz eines lustlosen Handels an der Wall Street hatten der S&P 500 Index und NASDAQ Composite anfangs neue Rekordstände markiert. Im Handelsverlauf bröckelten allerdings die Kursaufschläge und die Indizes schlossen kaum verändert. Lediglich der NASDAQ Composite konnte zum Handelsschluss einen mit 0,2 % einen leichten Aufschlag verzeichnen. Eine Umfrage der Citigroup unter Kunden zeigt, dass Investoren die Inflation und eine Änderung der US-Geldpolitik derzeit am meisten fürchten. Die Ankündigung mehrerer großer US-Banken, nach dem bestandenen Stresstest Ausschüttung von Dividenden zu erhöhen und Aktienrückkäufe vorzunehmen, führte zu einer differenzierten Kursentwicklung unter den Bank-Werten. Während Morgan Stanley (+3,4 %) und Goldman Sachs (+1,1 %) zulegten, büßten Citigroup (-2,6 %) und Bank of America (-1,6 %) ein.

Der Kurs des Euro hat sich am Mittwoch vor der Veröffentlichung neuer Daten zur Preisentwicklung in der Eurozone wenig verändert. Am Morgen wurde die Gemeinschaftswährung bei USD 1,1905 gehandelt und damit etwa auf dem gleichen Niveau wie am Vorabend. Auch der Schweizer Franken war zum Euro mit 1,0969 und zum USD mit 0,9212 praktisch unverändert zu gestern. Am späten Vormittag rücken neue Inflationsdaten aus der Eurozone in den Fokus. Für Juni wird mit einem leichten Rückgang der Inflationsrate auf 1,9 % gerechnet (Mai 2,0 %). Die Ökonomen der Commerzbank mahnen aber zur Vorsicht und rechnen in den kommenden Monaten wieder mit einem deutlichen Sprung nach oben.

Die US-Erdölsorte WTI verteuerte sich um 0,7 %, Brent legte in ähnlicher Größenordnung zu. Die Gruppe OPEC+ dürfte in der laufenden Woche Förderausweitungen beschließen, damit aber die steigende Nachfrage kaum abdecken können. Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der zurückliegenden Woche um 8,2 Mio. Barrel zurückgegangen, wie aus Daten des privaten American Petroleum Institute (API) hervorgeht. Der sichere "Goldhafen" war im aktuellen Umfeld nicht gefragt, die Feinunze verbilligte sich um rund 1 %.

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