Morning News vom 21.01.2021

Guat is gangen, nix is gscheh'n! Die gestrige Angelobung des neuen Präsidentengespanns Biden/Harris vor zehntausenden Flaggen und wenigen geladenen Gästen verlief ohne Zwischenfälle, aber eigentlich auch ohne Highlights. Im Schatten des gestrigen Polit-Highlights fanden die Notenbanksitzungen in Kanada und in Japan statt. Etwas mehr Aufmerksamkeit dürften heute die EZB und die Zentralbanken Norwegens und der Türkei ernten.

Guat is gangen, nix is gscheh'n! Die gestrige Angelobung des neuen Präsidentengespanns Biden/Harris vor zehntausenden Flaggen und wenigen geladenen Gästen verlief ohne Zwischenfälle, aber eigentlich auch ohne Highlights. Der vor allem von den Medien zum "Hochamt der Demokratie" hochstilisierte administrative Routineanlass lieferte vor allem den Eindruck, dass die US-amerikanische Gesellschaft tiefer gespalten sein muss, als man sich das hierzulande vorstellen mag. Joe Bidens mit Spannung erwartete Inaugurationsrede war ein Versöhnungs-Katechismus, der jedwede Ankündigung innenpolitischer Strukturreformen vermissen ließ. Bei gewogener Interpretation konnte man zumindest ein außenpolitisch relevantes Bekenntnis zu Multilateralismus heraushören, noch zu wenig jedoch für übertriebenen Optimismus, wie ihn einige namhafte EU-Politgrößen (VDL, Michel...) gestern bereits zu verbreiten suchten. Im Schatten des gestrigen Polit-Highlights fanden die Notenbanksitzungen in Kanada (sehr konjunkturoptimistisches Statement) und in Japan (erwartet langweilig) statt. Etwas mehr Aufmerksamkeit dürften heute die EZB ("Was soll ich dazu noch sagen, es ist doch alles schon gesagt...") und die Zentralbanken Norwegens (vermutlich "in line", nix Neues) und der Türkei (Zinserhöhung?) ernten. Ich trage dem heutigen "Tag der Jogginghose" Rechnung und vertiefe mich entsprechend adjustiert in meine Ausbildung zum Bürgermeister, da kommt man wenigstens früher an eine Impfung...

An den asiatischen Börsen dominieren auch am Donnerstag die positiven Vorzeichen. Anleger setzen auf weitere Wirtschaftsstimuli in den USA unter dem neuen US-Präsidenten Joe Biden. Von einer Erholung der US-Wirtschaft würden auch die exportorientierten asiatischen Volkswirtschaften profitieren. Ermutigende Signale kommen von Daten zu den japanischen Exporten, die im Dezember auf Jahressicht wider Erwarten gestiegen sind. Das Wachstum ergibt sich jedoch vor allem aus den Exporten nach China und in andere asiatische Länder. Unbeeindruckt zeigen sich die Börsen der Region hingegen vom Ergebnis der Zinssitzung der japanischen Notenbank. Diese hat ihren geldpolitischen Kurs erwartungsgemäß ebenso bestätigt wie ihre pessimistische Wachstumsprognose für das im März endende Fiskaljahr.

Die Wall Street hat am Mittwoch mit der Vereidigung des US-Präsidenten Joe Biden ihre Aufwärtstendenz fortgesetzt und neue Bestmarken markiert. Positiv werteten die Anleger, dass es während der Zeremonie nicht zu den befürchteten Gewaltausbrüchen der Anhänger des abgewählten Präsidenten Donald Trump gekommen war. Für die ersten zehn Tage seiner Amtszeit wird Biden ein Feuerwerk an Dekreten abbrennen. Erwartet wird, dass er viele der Beschlüsse seines Vorgängers rückgängig machen wird. Die Aktienkurse werden ebenfalls angetrieben durch die Hoffnungen auf eine schnellere Konjunkturerholung als Folge des geplanten, billionenschweren Konjunkturpakets Bidens. Der Dow-Jones-Index stieg um 0,8 %. Der S&P 500 rückte um 1,4 % vor und markierte wie der Nasdaq-Composite, welcher gar um 2 % avancierte, neue Allzeithochs.

Die freundliche Marktstimmung schwappt heute früh auch nach Europa über. Die Aktienfutures präsentieren sich derzeit mit moderaten Aufschlägen. Mit Daten zum US-Immobilienmarkt, den wöchentlichen US-Arbeitsmarktzahlen und dem Philadelphia Fed Geschäftsklimaindex stehen heute einige Wirtschaftsdaten an. Im Fokus steht aber die Notenbanksitzung der EZB, welche aller Voraussicht nach an ihrem eingeschlagenen Kurs festhalten wird. Der Dollar konnte sich gestern zwischenzeitlich etwas erholen, handelt aber heute Morgen bereits wieder auf Niveaus wie noch vor Tagesfrist. Das Britische Pfund kann seinen Aufwärtstrend weiter fortsetzten.

Die Ölpreise setzen ihre Aufwärtsbewegung ebenfalls fort. Neben der Erwartung eines neuen Stimuluspakets in den USA stützt auch die Hoffnung auf einen Rückgang bei den US-Lagerdaten die Preise. Die Sorge vor steigenden Inflationsraten befeuerte auch den Goldpreis. Die Feinunze verteuerte sich um 1,6 % auf USD 1.870 und damit auf den höchsten Stand seit fast zwei Wochen.

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