Morning News vom 22.10.2020

Die Stimmung könnte besser und vor allem weniger bedrohlich sein. Die Maßnahmen rund um eine Eindämmung der Corona-Pandemie werden schärfer, und in 12 Tagen stehen auch noch die Präsidentschaftswahlen in den USA an. Für viele Anleger keine guten Zeiten, um an den Börsen großen Mut zu zeigen. Heute Früh folgten schon mal die asiatischen Börsen der Wall Street nach unten. Auf die Stimmung drücken freilich auch die bislang ergebnislos gebliebenen Verhandlungen über ein neues Corona-Hilfspaket in den USA. In Europa sieht es auch nicht viel besser aus.

Noch 12 Tage bis zur US-Präsidentschaftswahl. Auch Barack Obama hat sich mittlerweile in den Ring bequemt, um dem etwas müde wirkenden Herausforderer Verve und Punch zu verschaffen. In der roten Ecke geifert und spuckt "Mighty Donald" immer mehr, twittert um sein (politisches) Leben und findet den Pfad zu Stil und Größe längst nicht mehr. Politik machen inzwischen Andere, so hat der republikanische Mehrheitsführer im Senat, Mitch McConnell, gestern verlauten lassen, vor der Wahl keine Abstimmung über ein Corona-Hilfspaket mehr zulassen zu wollen. Der US-Dollar hat darauf kaum reagiert, es scheint, als würde sich vor der Wahl niemand mehr aus dem Fenster lehnen wollen. Dass die Stimmung an den Märkten schon besser war, merkt man devisenseitig vor allem am weiter zulegenden Japanischen Yen.

Am Donnerstag folgen die asiatischen Börsen der Wall Street nach unten. Auf die Stimmung drücken die bislang ergebnislos gebliebenen Verhandlungen über ein neues Corona-Hilfspaket in den USA. Dazu gesellt sich die Befürchtung, dass es bei der US-Präsidentschaftswahl zu einer Einmischung von außen kommen könnte. Iran und Russland hätten Informationen über die registrierten US-Wähler erlangt und versuchen, die öffentliche Meinung in den USA zu beeinflussen, sagte der Direktor der Nationalen Nachrichtendienste der USA. Die Verunsicherung sorgt für eine Aufwertung des Yen, welcher als Fluchtwährung gilt. Dies wiederum verteuert japanische Produkte auf dem Exportmarkt, was die Börse in Tokio zusätzlich belastet. Im Minus liegen auch die chinesischen Börsen. Händler schreiben die Zurückhaltung der Investoren auch dem anstehenden, voraussichtlich über USD 30 Mrd. schweren Börsengang der Ant Group in Hongkong zu. Das Unternehmen hat am Mittwoch nach eigenen Angaben die erforderliche Genehmigung der Aufsichtsbehörden in China und Hongkong erhalten.

An der Wall Street hielten sich die Anleger am Mittwoch wieder etwas zurück. Nach dem schwachen Wochenauftakt und einer moderaten Erholung am Dienstag rutschten die wichtigsten Aktienindizes zur Wochenmitte wieder leicht ins Minus. Marktbestimmendes Thema bleiben weiter die Verhandlungen zwischen den Republikanern und Demokraten über neue Finanzhilfen in der Corona-Pandemie. Zudem bleiben die Corona-Infektionszahlen, nicht nur in den USA, ein Risikofaktor für den Aktienmarkt. Bis dato aber hat sich die US-Wirtschaft laut der US-Notenbank weiter vom Einbruch in der Corona-Krise erholt. Die wirtschaftliche Aktivität habe in allen Distrikten zugelegt, hieß es im Konjunkturbericht der Fed.

Die Aktienfutures indizieren, dass sich der gestrige Ausverkauf an den europäischen Märkten zum Börsenstart weiter fortsetzt. Von Seiten der Konjunkturdaten erreichen uns auch heute wenig kurstreibende Werte. Interessant wird jedoch sein, wie die Herbstprognose der Konjunkturforschungsstelle der ETH (KOF) ausfallen wird, welche heute publiziert wird. Am Nachmittag wird neben den wöchentlichen US-Arbeitsmarktdaten das Konsumentenvertrauen in der Eurozone veröffentlicht.

An den Devisenmärkten präsentiert sich der USD weiter schwach. Stärker präsentiert sich zuletzt hingegen das Britische Pfund, dies Dank der Aussicht, dass ein harter Bruch zwischen der Europäischen Union und Großbritannien zum Jahresende doch noch vermieden werden kann. Die Ölpreise gaben deutlich nach, da die Notierungen am Vortag auf den höchsten Stand seit sieben Wochen geklettert waren. Gold konnte gestern etwas zulegen, notiert heute früh allerdings wieder etwas schwächer.

Disclaimer

Dieses Dokument dient ausschließlich Informationszwecken und berücksichtigt nicht die besonderen Umstände des Empfängers, es darf nicht an andere Personen weitergegeben werden. Es stellt keine Anlageberatung dar. Die Inhalte dieses Dokuments sind nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von in diesem Dokument genannten Wertpapieren beabsichtigt und dienen nicht als Grundlage oder Teil eines Vertrages oder einer Verpflichtung irgendeiner Art. Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen stammen aus Quellen, die von der Liechtensteinischen Landesbank (Österreich) AG als zuverlässig und korrekt erachtet werden. Die Liechtensteinischen Landesbank (Österreich) AG übernimmt keine Garantie oder Gewährleistung im Hinblick auf Richtigkeit, Genauigkeit, Vollständigkeit oder Eignung für einen bestimmten Zweck. Insbesondere behalten wir uns Satz- und Druckfehler sowie Irrtümer vor. Alle Meinungen oder Einschätzungen geben die aktuelle Einschätzung des Verfassers bzw. der Verfasser zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wieder und können sich ohne vorherige Ankündigung ändern. Die hierin zum Ausdruck gebrachten Meinungen spiegeln nicht zwangsläufig die Meinungen der Bank wieder. Die Bank ist nicht dazu verpflichtet, dieses Dokument zu aktualisieren, abzuändern oder zu ergänzen oder deren Empfänger auf andere Weise zu informieren, wenn sich ein in diesem Dokument genannter Umstand oder eine darin enthaltene Stellungnahme oder Schätzung ändert oder unzutreffend wird. Die in der Vergangenheit gezeigte Kursentwicklung von Finanzinstrumenten erlaubt keine verlässliche Aussage über deren zukünftigen Verlauf. Eine Gewähr für den positiven Anlageertrag einer in diesem Dokument beschriebenen Einschätzung kann daher nicht übernommen werden.