Morning News vom 28.01.2020
Das Coronavirus dämpft die Stimmung, die Zeichen stehen weiterhin auf "Risk-Off". Die Zahl der Toten stieg bis heute früh auf 106, die Zahl bestätigter Infektionen in China gar auf über 4.500 Fälle. Mehr als 50 Millionen Menschen in China bleiben unter "Lockdown" und die USA haben ihre Reisewarnung für die Region verschärft. Chinesische Aktien kommen bereits mächtig unter die Räder.
FX/Zinsen:
Bestimmendes Thema blieb während des gestrigen Tages einzig das im chinesischen Wuhan ausgebrochene Coronavirus. Die Zahl der Toten stieg bis heute früh auf 106, die Zahl der bestätigten Infektionen in China auf über 4.500. Mehr als 50 Millionen Menschen in China bleiben unter "Lockdown". Während hierzulande daher in Social Media Bilder mit Betrunkenen infolge zu hohen Konsums des gleichnamigen Biers herumgereicht werden, haben die USA ihre Reisewarnung für die chinesische Region verschärft. Wie auch immer man zu dem Thema stehen mag – die Investment Community spielt erstmal "Risk-Off". So waren Deutsche Bünde, US-Treasuries, der US-Dollar und der Schweizer Franken gesucht. Letzterer handelt heute früh bei 1,0692 mit einem Mehrjahreshoch zum Euro und verschärft den Druck auf die SNB. Griechenland möchte heute einen Langläufer platzieren, die rechtzeitige Hochstufung durch eine Ratingagentur kam ja bereits letzte Woche.
Aktien/Commodities:
Mit einem Minus von 1,57 % verzeichnete der S&P 500 gestern seinen größten Verlust seit Mitte Oktober. Früher hätte man so eine Bewegung als "normal" abgetan, im aktuellen, von Volatilitätstiefstständen geprägten Marktumfeld, führt so ein Ausmaß bereits zu gröberen Verstimmungen der mehr als verwöhnten Marktteilnehmer. An der chinesischen Börse wird erst am 6.2. wieder gehandelt, in Europa gehandelte ETFs auf chinesische Aktien kamen aber bereits gestern mächtig unter die Räder. Vielleicht ist bis zu diesem Datum noch eine weitere Null an der obigen Zahl Infizierter dazugekommen, die Expertenmeinungen zu diesem Thema divergieren enorm. Die europäischen Futures handeln leicht fester, im Fokus heute früh SAP, ein Cloud-Wachstum von 25 % reicht nicht aus, die Aktie wird vorbörslich tiefer gesehen. Spannend wird es um 14.30 Uhr, wenn der Auftragseingang für langlebige Wirtschaftsgüter in den USA veröffentlicht wird. Nachbörslich bringt dann Apple seine Quartalszahlen, man darf insbesondere auf den Ausblick und Aussagen zur Produktion in China gespannt sein.
Allgemein:
Der neue österreichische Finanzminister schafft es mit einer Meldung in die internationale Presse. Er fordert strengere Haushaltsregeln, die aktuellen seien zu flexibel. Man solle Ausnahmen eher begrenzen, als für Klimaziele neue aufzunehmen. Naja, hoffentlich liest das Greta mal nicht.