Morning News vom 21.10.2020

Die Spannung steigt! Erstens scheint sich in den USA doch eine Einigung über ein Corona-Hilfspaket abzuzeichnen, was der Dollar gleich einmal nutzte, um abzutauchen – "inflationsbedingt". Und auch rund um den Brexit wird nun weiterverhandelt, teilweise zwar hinter verschlossenen Türen, aber immerhin. Mit etwas festeren Vorgaben der Wall Street geht es zur Wochenmitte auch an den meisten Börsen in Asien nach oben. Es sieht heute also gar nicht mal so trüb aus, ausgenommen aufs Wetter natürlich.

Die Spannung steigt! Erstens scheint sich in den USA doch eine Einigung über ein Corona-Hilfspaket abzuzeichnen, was der Dollar gleich einmal nutzt, um abzutauchen. "Inflationsbedingt". Lange nicht gehört, diesen Begriff. Früher verteufelt, jetzt geradezu herbeigesehnt, denn steigende Inflationserwartungen werden offenbar weltweit derzeit als wünschenswert betrachtet, vor allem, da die US-Notenbank beteuert hatte, die Inflation gerne etwas überschießen zu lassen. Wie die EZB darauf reagieren wird ist ebenfalls im Fokus der Marktteilnehmer. Vor der nächstwöchigen Ratssitzung bietet sich für die beiden heutigen Redner, Christine Lagarde und Philip Lane, noch ein letztes Mal die Gelegenheit, den Markt vorzubereiten, ehe sie die vorgeschriebene "Rede-Diät" einhalten müssen. EUR/USD ist mittlerweile auf 1,1860 gestiegen, ob das so bleibt oder gar noch weitergeht, hängt zu einem guten Teil wohl von den Äußerungen der EZB-Granden ab. Und "last but not least" wird auch rund um den Brexit weiterverhandelt, teilweise zwar hinter verschlossenen Türen, aber immerhin.

Mit etwas festeren Vorgaben der Wall Street geht es zur Wochenmitte auch an den meisten Börsen in Asien nach oben. Die Kursgewinne sind jedoch überschaubar. Auch die Umsätze halten sich in Grenzen, was für die Verunsicherung der Anleger spricht. Zentrale Themen sind nach wie vor das Ringen um weitere Corona-Hilfsmaßnahmen in den USA und die Ungewissheit darüber, wann und in welchem Tempo sich die Wirtschaft von den Folgen der Pandemie erholen wird. Etwas Ablenkung bietet die Bilanzsaison, die bislang einige positive Überraschungen gebracht hat. Allerdings sind die Erwartungen aufgrund der Corona-Krise relativ moderat. An der Börse in Shanghai geht es derweil gegen die regionale Tendenz leicht nach unten. Händler berichten von dünnen Umsätzen und dem verstärkten Rückzug ausländischer Anleger in den vergangenen Tagen.

Die Wall Street hat sich am Dienstag etwas von ihrem schwachen Wochenauftakt erholt. Zuletzt hofften die Anleger wieder verstärkt auf ein Konjunkturpaket. Die jüngsten Aussagen zu den Erfolgsaussichten waren aber eher widersprüchlich. Gestern sollte eigentlich die zuvor von Nancy Pelosi ausgesprochene Frist für eine Annäherung mit der US-Regierung auslaufen. Zuletzt jedoch relativierte sie dieses Ultimatum offenbar und sagte, dass es wohl reiche, wenn der Gesetzentwurf bis Ende der Woche fertiggestellt werde. Bei IBM hatten florierende Geschäfte mit Cloud-Diensten die Anleger nicht darüber hinweggetäuscht, dass das IT-Urgestein im Q3 beim Umsatz weiter Federn gelassen hat. Besser sah es beim Versicherer Travelers aus, welcher mit einem verdoppelten Quartalsgewinn überzeugt, wenngleich dies auch mit Sonderbelastungen im Vorjahreszeitraum in Zusammenhang stand. Die Anleger sind dennoch erfreut und bescheren den Papieren ein Kursplus von 5,6 % und den Sprung an die Dow-Spitze.

Die europäischen Aktienfutures liegen aktuell leicht im grünen Bereich und deuten auf einen freundlichen Handelsstart hin. Der Konjunkturdatenkalender ist weiterhin schwach bestückt, weshalb weiterhin die Unternehmensberichte sowie die Politik für die Musik an den Börsen sorgen müssen. Mit der Ablehnung des umstrittenen Binnenmarktgesetzes durch das britische Oberhaus verschärft sich die Lage um einen geregelten EU-Austritt.

An den Rohstoffmärkten tut sich derweil wenig. Der Goldpreis notiert heute früh leicht fester bei knapp USD 1.920. Die Ölpreise konnten bereits gestern im späteren Handel etwas zulegen. Getrieben wurden diese Bewegungen hauptsächlich durch den etwas schwächer tendierenden US-Dollar.

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