Morning News vom 21.05.2019

Leb wohl, Niki! Österreich hat soeben einen seiner letzten Helden verloren. Nur wenige Österreicher haben so wie Niki Lauda tatsächlich Geschichte geschrieben. Dieser traurigen Nachricht entsprechend, ist an den Märkten nicht viel los. Strache und Lauda dominieren die Schlagzeilen.

Allgemeines:

Österreich scheint die internationalen Schlagzeilen derzeit gepachtet zu haben, denn während die Regierung offenbar in einer Art Kettenreaktion zu implodieren scheint, das "grausliche" Ibiza-Leaks vor allem den Boulevard-Blättern mehr Aufmerksamkeit denn je beschert, gibt es nun auch wirklich Trauriges zu vermelden. "Niki Nazionale" ist nicht mehr. Der dreifache Formel-1-Weltmeister und dreifache Airline-Gründer sah gestern in der 70. Runde seines Lebensrennens die finale Zielflagge. Es passt zum großen Kämpfer, dass er zu einem Zeitpunkt zum letzten Boxenstopp abbog, als seine Mercedes-Mannschaft so dominant wie noch nie die Meisterschaft beherrschte. Das "Ja spinnt die Welt?" meines Vaters an jenem denkwürdigen 1. August 1976, an dem der Einsturz der Wiener Reichsbrücke und Laudas Feuerunfall am Nürburgring die Geburtstagsfeier meiner Mutter komplett in den Hintergrund drängten, gehört zu den klarsten Erinnerungen meiner Kindheit, gestatten Sie mir also, dass ich das Ableben eines der prominentesten Österreicher den Morning News voranstellte. R.I.P., Niki!

FX/Zinsen:

.... denn an den Devisenmärkten herrscht Ruhe. Die überraschend stark gestiegenen Inflationserwartungen in den USA verhalfen dem Greenback zu leichtem Rückenwind, der EUR/USD heute Morgen zu den letzten Tiefs nahe 1,1150 absinken lässt. Weiterhin unter Druck, und das dürfte sich in den nächsten Tagen wohl auch nicht ändern, befinden sich das Britische Pfund und die sogenannten "China-Proxies" wie Australischer und Neuseeländischer Dollar. Der Aussie konnte die kurze Euphorie nach dem Wahlsieg der liberal-konservativen Morrison-Regierung nicht halten und verlor erneut an Wert, zu unsicher sind die Signale, die aus der Richtung Chinas verlauten. Ebenfalls zu erwähnen wäre da noch Mr. T's Drohung an den Iran, den USA nie wieder zu drohen, sonst...! Dafür zeigen sich Japanischer Yen und Schweizer Franken noch recht entspannt, hier wird die Alarmbereitschaft von 120.000 US-Soldaten noch nicht ganz ernst genommen, wie es scheint. Auch die Zinsfront zeigt vorerst keine weiteren Risse, so verharren US-Treasuries derzeit nahe der 2,40 %-Marke, während Deutsche Bünder sogar marginal an Rendite zulegen konnten und aktuell bei -0,08 % notieren. Gänzlich unbeeindruckt von einem etwaigen Ibiza-Virus präsentieren sich die österreichischen Bundesanleihen (10-jährige bei 0,22 %), so blieb der Spread zu den deutschen Äquivalenten nahezu unverändert.

Aktien/Commodities:

Deutlich angespannter als die Devisenmärkte präsentieren sich zurzeit die Börsen. Auf einen ruhigeren Tag folgt fast automatisch eine Zäsur oder gar ein Tiefpunkt, so auch gestern. Der DAX verlor 1,6 % und näherte sich wieder bedrohlich der 12.000-Punkte-Marke an, auch der Rest Europas steckte tief in den roten Zahlen, allen voran Mailand, wo die (vorerst nur) verbalen Kapriolen der "Links-Rechts-Außen-nur-ja-nicht-Mitte-Regierung" für mehr als 2,5 % Abschlag sorgten. Ein ähnliches Bild gibt es aus den USA zu melden, wo die Technologie-Börse Nasdaq mit -1,5 % am Schlimmsten betroffen war . Eine Spur freundlicher präsentieren sich Asiens Märkte heute Früh. Während Tokio und Hongkong um die Nulllinie kämpfen, der KOSPI geringfügig vorne liegt, scheint sich Festlandchina von den Verlusten der letzten Tage erholen zu wollen. Immerhin bietet der Shenzhen-Index gut 1,3 % Zugewinn dafür auf. Gespannte Ruhe herrscht auch bei Edelmetallen und Rohöl vor.

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