Morning News vom 18.09.2019

Die Aktienmärkte standen zuletzt im Zeichen der Beruhigung. Einerseits legten sich die Spannungen in der Ölbranche, da Saudi-Arabien wohl schon zu Monatsende wieder die Förderkapazität auf das Vor-Angriffsniveau herstellen kann. Andererseits gibt es aus der Handelskrieg-Ecke wenig Neues und vor allem nichts Negatives zu vermelden. An den Devisenmärkten ist ebenso wenig Bewegung auszumachen. Ob es die Ruhe vor dem Sturm ist, wird sich bald weisen.

Allgemeines:

Die Aktienmärkte standen gestern im Zeichen der Beruhigung. Auf der einen Seite legten sich die Spannungen im Ölmarkt, da Saudi-Arabien wohl schon zu Monatsende wieder die Förderkapazität auf das Vor-Angriffsniveau herstellen kann. Zum anderen gibt es aus der Handelskrieg-Ecke wenig Neues und vor allem nichts Negatives zu vermelden. Die Vorbereitungen für die sogenannten "High Level"-Meetings werden in Washington von den "Low level"-Mitarbeitern beider Seiten abgearbeitet und der Präsident der Vereinigten Staaten hält sich auffallend mit seinen Twitter-Gewittern zurück. Überrascht hat mich auch die Zurückhaltung des POTUS, wenn es um Militäraktionen gegen den aus US-Sicht vermeintlich für die Drohnenanschläge in Saudi-Arabien verantwortlichen Iran geht. Vielmehr überraschte mich da gestern der Vorstoß des österreichischen Verteidigungsministers, nach einer massiven Aufstockung seines Budgets. Wenn mir dann meine Tochter von den schlechten Zuständen auf den Gymnasialtoiletten berichtet, wähne ich da eine kleine Fehlallokation der aktuellen Budgets.

Aktien/Commodities:

Nach anfänglichen Verlusten in Europa und den USA ging es zum Handelsschluss tendenziell nach oben und so schlossen die wichtigsten Indizes auf bzw. leicht über oder unter dem Vortagesniveau. Die US-Indizes sind mittlerweile nur mehr zwischen 1 % und 2 % von ihren Allzeithöchstständen entfernt und damit bin ich schon beim nächsten Thema. Die heutige Fed-Sitzung ist wohl das Ereignis der Woche. Eine Zinssenkung um 25 Basispunkte ist so gut wie in trockenen Tüchern und damit eingepreist. Der Fokus liegt damit auf der sogenannten "Guidance", also der Vorausschau der US-Notenbank auf die nächsten Monate und ihre geplanten Maßnahmen. Mit US Aktien nahe/auf Allzeit-Höchstständen ist es für mich kaum vorstellbar, dass ein "Fed-Cut" gepaart mit einem taubenhaften Ausblick viel mehr bewirkt, als die aktuellen Niveaus abzusichern. Selbstverständlich könnten sich neue Höchststände ergeben, für einen nachhaltigen Schub bedarf es jedoch wohl der finalen Einigung im Handelsstreit zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt, der dann schlussendlich die trüben Konjunkturaussichten erhellen könnte. Die Frühbörse zeigt sich abwartend ob dem, was da heute aus den USA verlautbart wird und sendet gemischte Signale. Die asiatischen Börsen finden keine klare Richtung. Japan handelt leicht negativ, die chinesischen Märkte leicht positiv und die Futures für die europäischen und auch amerikanischen Aktienindizes liegen knapp unter den gestrigen Schlusskursen. Ebenso abwartend zeigt sich Gold und harrt bei USD 1.502 je Unze der Dinge. Die Rohölpreise setzten gestern ihren Rückgang nach der schnellen Wiederaufnahme eines Teiles der saudi-arabischen Förderung fort. WTI notiert aktuell unverändert, und Brent eröffnet mit 0,50 % Aufschlag den heutigen Tag. Damit setzt sich wohl nach dem Höhenflug am Montag die Gewissheit durch, dass der Weltwirtschaft nicht so schnell der Schmierstoff ausgehen wird. Überkapazitäten bei den OPEC-Kern Nationen sowie ein Abbau der Vorräte in Saudi-Arabien und China können nach einer aktuellen Studie von Goldman Sachs den Ausfall wettmachen.

FX/Zinsen:

An den Devisenmärkten vermag ich ebenso wenig Bewegung auszumachen wie an den Aktienmärkten. Auch hier zeigt sich die abwartende Stellung zum heutigen Fed-Meeting samt folgender Pressekonferenz. Die Geschichte des gestrigen Tages war der "spikende Overnight"-Zinssatz im USD, der die amerikanische Notenbank dazu veranlasste, Feuerwehr zu spielen und erstmals seit 2008 wieder in den US-Geldmarkt einzugreifen. Das britische Pfund legte am gestrigen Tag noch einmal kräftig zu, nachdem Berichten zufolge die Gegner eines harten Brexits den besseren Tag bei der ersten Anhörung im Supreme Court hatten. Gut genug, um die Inselwährung über die 1,25 gegenüber dem US-Dollar lugen zu lassen, wenngleich heute leicht darunter in den Tag gestartet wird.

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