Morning News vom 18.07.2019

Unsicherheit über den Fortgang der globalen Wirtschaft und durchwachsene Unternehmensberichte dominieren seit gestern das Bild an den globalen Finanzmärkten. Viel Geduld brauchen Anleger bei Stahlwerten, die gestern erneut unter Druck geraten waren, Sorgenkind ist ebenfalls der gebeutelte Autosektor. An den Devisenmärkten fällt indessen die (risk-off-bedingte) Aufwertung des japanischen Yen ins Auge.

Allgemeines:

Wenig Umsatz, weiterhin Unsicherheit über den Fortgang der globalen Wirtschaft und durchwachsene Unternehmensberichte dominieren seit gestern das Bild an den globalen Finanzmärkten. Viel Geduld brauchen die Anleger bei Stahlwerten, die gestern erneut unter Druck kamen, ebenso wie die gebeutelten Autowerte.

Aktien/Commodities:

Der zaghaften Erholung an den europäischen Aktienmärkten ging dann gestern doch die Luft aus. Im Vormittagshandel konnten sich die Märkte gerade noch so um die Nulllinie behaupten, wagten dann einen kleinen Blick in den positiven Bereich und tauchten dann schlussendlich wieder in negatives Terrain ab. Fürs erste würde ich zwei Dinge, neben der ohnehin nicht wegzudiskutierenden Skepsis zum laufenden Handelskonflikt USA-China, für gestern festmachen. Zum einen kamen die Autowerte (aufgrund weiter sinkender Verkaufszahlen in Europa) unter Druck und dann bekamen Stahlwerte noch einmal ihr Fett ab. "Dank" einer negativen Branchenstudie aus dem Hause Jeffries wurden die Kursziele durch die Bank gekürzt und drückten so auf die Stimmung von Voestalpine, Klöckner, Thyssenkrupp und Co. Am Nachmittag konnten dann die amerikanischen Kollegen die Stimmung ebenfalls nicht retten. Schon zu Handelsbeginn war wenig Kauflaune zu verspüren und der um 20.00 Uhr veröffentlichte Konjunkturbericht der amerikanischen Notenbank ließ die Akteure offenbar ebenfalls ratlos zurück. Zumindest so viel, dass keine neuen Höchstkurse gerechtfertigt schienen. Das sogenannte Beige Book zeigte nämlich eine durchwegs wenig veränderte Dynamik in der US-Wirtschaft, eine weitestgehend stabile Industrieproduktion und leicht zulegende Einzelhandelsumsätze. Die Kreditnachfrage ist auf breiter Basis gestiegen und die Beschäftigung legte moderat zu. Alles in allem zeigt sich aber ein positives Bild der US-Wirtschaft und lässt damit scheinbar leichte Zweifel an der erwarteten Lockerung der Fed aufkommen. Sorgen könnten aber die auf ein 2-Jahres-Tief gefallenen Baugenehmigungen bereiten. Hier machen sich hohe Materialkosten (Zölle?) und ein Mangel an Arbeitskräften (verschärfte Immigrationspolitik?) bemerkbar. Die Frühbörse in Asien zeigt sich durchwegs negativ. Japan führt mit Abschlägen von rund 2 % die Verliererliste an. Hier gingen die monatlichen Exporte zum siebten Mal in Folge zurück und die überraschende Zinssenkung der koreanischen Notenbank beunruhigt die Anleger im fernen Osten dann doch. An den chinesischen Märkten halten sich die Abschläge mit einem halben bis dreiviertel Prozent in Grenzen. Im sino-amerikanischen Handelskonflikt gibt es zwar praktisch jeden Tag neue Nachrichtenschnipsel, die eben die bestehenden Auffassungsunterschiede offenbaren, immerhin wird zumindest miteinander diskutiert. Der europäische Handelstag wird deshalb wohl etwas tiefer beginnen und bis die amerikanischen Kollegen aus den Federn sind, wohl tendenziell abwartend bis negativ bleiben. Einen deutlichen Sprung nach oben machte gestern der Goldpreis. Die Unze verteuerte sich innerhalb weniger Stunden von knapp USD 1.401 auf über USD 1.425. Die USD 1.400er-Marke scheint damit gehalten zu haben und heute Früh starten wir bei gut USD 1.422. Die Rohölpreise versuchten gestern eine kleine Erholung, rutschten dann letztlich doch wieder nahe der 1-Monats-Tiefstände ab.

FX/Zinsen:

An den Devisenmärkten fällt die (risk-off-bedingte) Aufwertung des japanischen Yen ins Auge. Nach dem gestrigen, spätabendlichen Rutsch in der Paarung mit dem Dollar unter die Marke von 108,00 geht es heute munter weiter bergauf für den Yen auf mittlerweile 107,65. Aber nicht nur gegenüber dem Yen schwächelt der Greenback, auch der Euro und das britische Pfund können gegenüber dem Greenback weiter zulegen und notieren so bei 1,1245 (EUR/USD) bzw. 1,2450 (GBP/USD). Die vorsichtige Haltung bei den Aktien stützt die Nachfrage nach Staatsanleihen und drückt damit deren Renditen. So rentieren 10-jährige, deutsche Bundesanleihen bei knapp -0,29 %, jene für Österreich bei -0,08 % und die vielbeachteten amerikanischen Treasuries bringen es nur mehr auf 2,04 % für 10 Jahre.

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