Morning News vom 16.05.2019

Donald Trump sorgt, wie könnte es anders sein, für Turbulenzen. Trump will China offenbar weiter unter Druck setzen, dieses Mal, indem er den Zugang zum US-Markt für den Vorzeigekonzern Huawei stark einschränkt. Aus Bloomberg-Kreisen sickerte bereits durch, dass Trump noch diese Woche einen vorliegenden Entwurf seiner Administration unterzeichnen wolle, wonach die GM-Konkurrenten 180 Tage Zeit haben, einen "Deal" mit den USA zustande zu bringen. Angesichts widersprüchlicher oder gar keiner News entschied sich das Gros der Devisenhändler offenbar, die Desks zu säubern, die Mittagspause auszudehnen, oder sogar Liegengebliebenes aufzuarbeiten. "Gehandelt" wurde jedenfalls kaum etwas. Erholung war gestern indessen an den Börsen angesagt.

FX/Zinsen:

Trotz oder wegen den gemischten Vorzeichen, die gestern auf der internationalen Bühne zu Tage traten, stand der Devisenmarkt am Mittwoch im Zeichen des Abwartens. Die Zollschlacht, der Handelskrieg, die sino-amerikanischen Tarifverhandlungen, wie auch immer sie die derzeit vorherrschende Gemengelage aus Trump'schen Anwürfen und konjunkturellen Befürchtungen auch nennen mögen, sie erhielt gestern (mindestens) zwei neue Facetten. So verschärfte Mr. T. die Gangart gegenüber China erneut, indem er den Zugang zum US-Markt für den chinesischen Vorzeigekonzern Huawei drastisch einschränkte. Gegenüber Europa und Japan zeigte sich "The Donald" dann wieder von seiner etwas weichgespülteren Seite. Aus Bloomberg-Kreisen sickerte durch, er würde noch diese Woche einen vorliegenden Entwurf seiner Administration unterzeichnen, der den GM-Konkurrenten 180 Tage Zeit geben würde, einen "Deal" mit den USA zustande zu bringen. Angesichts widersprüchlicher oder gar keiner News entschied sich das Gros der Devisenhändler offenbar, die Desks zu säubern, die Mittagspause auszudehnen, oder eventuell sogar Liegengebliebenes aufzuarbeiten, "gehandelt" wurde jedenfalls kaum etwas. EUR/USD startet heute knapp über und nicht unter 1,1200, als ob das einen Unterschied machte... Die Wasserstandsmelder Yen und Franken bleiben gefragt, wenn auch ohne Panik zu verbreiten, USD/JPY ist jedenfalls nicht mehr weit von 108,-, dem bisherigen Jahrestief, entfernt. Weniger gut steht es um das Britische Pfund, das nach den letzten, offenbar nach wie vor ergebnislosen, Verhandlungsrunden und Theresa Mays Ankündigung, am 3. Juni erneut abstimmen zu wollen, einen Dämpfer erhielt. A "walking dead" ahead? Die Türkische Lira nutzt die mangelnde Fokussierung des Marktes, um sich ein klein wenig Luft zu verschaffen, 6,75 vs. EUR ist zwar kein Ruhekissen, aber immerhin eine Atempause. Die langfristigen Zinsen rutschen indessen weiter ab. Hier dominiert nach wie vor die Erwartungshaltung, die Konjunktur wäre nur mit deutlich(er) expansiven Zentralbanken zu stützen. So rentieren Deutsche Bünder nur mehr mit -0,12 % und die US-Pendants mit 2,36 %. Nach wie vor weitet sich der Spread zu den italienischen 10-jährigen Staatsanleihen (aktuell 2,77 %) aus - Salvini sei Dank.

Aktien/Commodities:

Etwas anders als am Devisenmarkt verlief der Börsentag gestern, wo im Großen und Ganzen Erholung angesagt war. Zumindest ein Teil der Verluste der letzten Tage konnte da und dort weiter aufgeholt werden. So schaffte es der DAX wieder über die 12.000er-Hürde, auch Paris und London (das Pfund leidet, Hurra!) konnten mehr als 0,5 % zulegen. In den USA waren dann sogar auf breiter Front freundliche Nasenlöcher angesagt Dow und S&P begnügten sich mit gut 0,5 %, während der Nasdaq mehr als 1,1 % zulegen durfte. China und Hongkong zeigen sich heute freundlich und liegen knapp im Plus, während man in Tokio (Yen zu fest, autsch!) und Seoul (gilt das Trump-Edikt für Koreas Autoproduzenten nicht?) etwas verhärmt reagiert. "Mixed Pickles" also als Signal für die europäische Eröffnung, die deutsche Autoindustrie sollte aber als Zugpferd gute Dienste leisten. Die Straße von Hormuz ist nach wie vor offen, somit ist der Rohölpreis auch nach wie vor in bekannten Gewässern unterwegs, Brent kostet aktuell knapp 72 USD/bbl.

Allgemein:

Das "1922-Committee" der Parlamentsfraktion der britischen Konservativen wird Premier-Ministerin Theresa May heute zum sofortigen Rücktritt auffordern (Bloomberg).

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