Morning News vom 15.11.2019

Nach den ruhigen und zuletzt von leichter Risikoaversion geprägten Tagen, sieht es nach einem positiven Start in den letzten Handelstag der Woche aus. Larry Kudlow, Wirtschaftsberater von Trump, verkündete soeben, dass eine Vereinbarung mit China rücke näher. Ob es dieses Mal tatsächlich so ist? Die Märkte zeigen sich optimistisch.

Allgemeines:

Nach den ruhigen und zuletzt von leichter Risikoaversion geprägten Tagen, sieht es nach einem positiven Start in den letzten Handelstag der Woche aus. Die Hoffnungsschimmer kommen einmal mehr von der Achse Washington-Peking. Der oberste Wirtschaftsberater des US-Präsidenten, Larry Kudlow, hat die Nachrichtenstille durchbrochen und sieht die Verhandlungen "in den letzten Zügen". Damit ist keineswegs das dahinsiechen kurz vor dem "Verhandlungstod" gemeint. Weiteren informierten Quellen zufolge geht es nur mehr um Zeitpläne und ähnlich "Banales", um die erste Phase eines Handelsvertrages abzuschließen. Haben da die Drohungen Donald Trumps, der mit weiteren Zöllen drohte, die Motivation der verhandelnden Personen erhöht? Haben die enttäuschenden Zahlen aus China die Bereitschaft Pekings weitere Zugeständnisse zu machen beeinflusst? Nun ja, neuesten Statistiken zufolge haben die Chinesen diese Woche erst rund 1/10 der erwarteten Menge an Sojabohnen von den US-Bauern gekauft und sind dabei sich zu verpflichten, womöglich bald noch mehr kaufen zu müssen. Wie auch immer. Die Märkte sehen es positiv und beginnen den Tag mit mehr Risikoappetit. Ob dies gerechtfertigt ist, scheint fraglich, schließlich liegen die Kurse auf Höchstniveaus und legen damit nahe, dass "Failure not an option" ist. Für Europa schweben bekanntlich noch immer Vergeltungszölle im Raum. Die Unterlagen liegen dem Vernehmen nach seit Mittwoch auf dem Schreibtisch im Oval Office, der Präsident überlegt noch…

Aktien/Commodities:

Der gestrige Handelstag an den globalen Aktienmärkten stand im Zeichen eines vorsichtigen Agierens aller Beteiligten. Die Ausschläge hielten sich bis auf (unternehmensspezifische) Ausnahmen in Grenzen und so beschlossen die Aktienmärkte in Europa den Tag mit leichten Abschlägen von rund 0,30 %. Den optimistischen Äußerungen des Fed-Vorsitzenden Jerome Powell stand ein mangelnder Nachrichtenfluss aus den US-chinesischen Verhandlungen gegenüber und damit traten die Marktbarometer für die US-Märkte durchwegs auf der Stelle. Die eingangs erwähnten "Good News" kamen quasi über Nacht und tragen zu einem durchwegs positiven Wochenabschluss für die asiatischen Märkte bei. Lediglich in China stehen Abschläge von einem halben bis einem Prozent auf dem Ticker. Grund hierfür könnte sein, dass die jüngsten geldpolitischen Maßnahmen der chinesischen Nationalbank (PBOC) etwas unter den Erwartungen zurückblieben. Für Impulse sorgt heute auch noch der Datenkalender. In Europa stehen Inflationszahlen für die Eurozone und Italien auf dem Plan, in den USA finden heute vorwiegend die Einzelhandelsumsätze Beachtung. Die Futures für die Aktienmärkte deuten zu Handelsstart auf Zugewinne in Höhe von einem halben Prozent. Die Rohölpreise lassen sich trotz steigender, amerikanischer Lagerbestände von der positiven Stimmung anstecken und legen rund 0,30 % zu. Der Goldpreis verliert nach der gestrigen Erholung, die ihn auf knapp USD 1.475 führte, wieder rund USD 10 und so kostet die Unze aktuell USD 1.464.

FX/Zinsen:

The Greenback is back. Die leicht risikoaverse Stimmung ließ den US-Dollar schon in den letzten Tagen gegenüber dem Euro aufwerten. Seit gestern sind es wohl vorwiegend die optimistische Einschätzungen der Fed, zur US-Konjunktur vorgetragen von Jerome Powell, die dem Dollar Stärke einflößen. Der gestrige Test der 1,10er-Marke gegenüber dem Euro scheiterte zwar aus Sicht des Greenbacks, doch mit mehr Optimismus könnte diese Marke noch fallen. Einerseits die Zuversicht, dass die Fed vorerst mit den Zinssenkungen fertig ist. Andererseits wächst die US-Wirtschaft nach wie vor besser als der Rest der entwickelten Länder und damit könnte die Nachfrage nach amerikanischen Aktien auch mehr Nachfrage nach dem US-Dollar bedeuten. Der Tag beginnt für das meistgehandelte Währungspaar bei 1,1020. Im selben Fahrwasser legen die Renditen für 10-jährige US-Treasuries zu und liegen nach ihrem gestrigen Wochentief bei knapp über 1,80 % heute Früh wieder höher bei 1,84 %. Deutsche Bundesanleihen mit selber Laufzeit waren gestern stärker gefragt. So fiel die Rendite weiter in den negativen Bereich und liegt heute Früh nur wenig verändert bei minus 0,33 %. Weniger Nachfrage bestand gestern nach italienischen Papieren. Am späten Nachmittag kam es hier zu einem Abverkauf der "Buoni" und damit stieg deren Rendite um bis zu 12 Basispunkte auf 1,34 %. Heute Früh beruhigt sich die Lage und wir starten bei 1,30 % in den Freitag. Spezielle Gründe sind hierfür nicht auszumachen. Vermutlich bringen einige Investoren schon (Teile) der dieses Jahr aufgelaufenen Gewinne (siehe Chart-Highlight) in trockene Tücher.

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