Morning News vom 14.11.2019

Hat sich Trump mit China nun geeinigt oder nicht? So genau weiß das niemand. In seiner Rede beim Business Club of New York drohte er jedenfalls neuerlich, die Zölle zu erhöhen. Damit war nicht gerechnet worden und so legten gestern die üblichen "safe-haven"-Währungen zu. Japanischer Yen, Schweizer Franken und auch der US-Dollar waren gut nachgefragt. Fed-Chair Jerome Powell konnte gestern hingegen niemanden überraschen, die Sicht des FOMC ist von Vorsicht und Abwarten geprägt. Klassisches Novemberwetter herrscht auch an den wichtigsten Börseplätzen, die Stimmung könnte besser sein.

FX/Zinsen:

Im Westen und Süden Österreichs hielt der Winter mit zum Teil heftigen Schneefällen Einzug und auch die internationale Großwetterlage hat sich wieder einmal deutlich verschlechtert. "Schuld" am jüngsten Devisentiefdruckgebiet war - Sie ahnen es - Donald Trump. Seine Rede beim Business Club of New York unterschied sich nicht wesentlich von seinen sonstigen verbalen Absonderungen, er drohte jedoch deutlich heftiger in Richtung China, als der Markt das erwartet hatte. Die Zölle erneut erhöhen, wenn das Abkommen scheitern sollte? So knapp vor einem - angeblichen - Durchbruch bei den Verhandlungen? Damit hatte man gerechnet, und so legten die üblichen "safe-haven"-Währungen gestern wieder zu. Japanischer Yen, Schweizer Franken und auch der US-Dollar waren gut nachgefragt, "higher risk", darunter selbstverständlich die meisten Emerging Markets, wurde (vorerst?) wieder zu den Akten gelegt. Das bedeutete für EUR/USD, dass das weltweit meistgehandelte Währungspaar wieder unter 1,1000 abtauchte und heute Morgen knapp darunter in den Tag startet. Die eigentlich wichtige Unterstützungslinie liegt jedoch in der Gegend von 1,0980, noch dürfen die Euro-Bullen also hoffen. Fed-Chair Jerome Powell konnte gestern hingegen niemanden überraschen, die Sicht des FOMC ist von Vorsicht und Abwarten geprägt, vor allem die exogenen Faktoren wie eben die konjunkturelle Entwicklung (schon wieder diese Handelskonflikte, seufz!) will die Fed in den nächsten Monaten genauestens beobachten. Ein weiterer Gewinner der letzten Tage ist das Britische Pfund, das dezent aber stetig zulegt - analog zu den steigenden Chancen der Tories die anstehenden Parlamentswahlen deutlich für sich zu entscheiden. Auf der Verliererseite findet sich zurzeit der Euro, dem die zuletzt etwas besseren Stimmungsfaktoren vorerst nicht zu helfen scheinen, die heute zur Veröffentlichung anstehenden BIP-Zahlen geraten somit zur Nebensache, es sei denn, sie überraschten auf der negativen Seite. Notenbankseitig darf heute von Banxico, der mexikanischen Zentralbank, ein dezenter Zinsschritt nach unten erwartet werden, die stagnierende Wirtschaft wird es zu schätzen wissen. In Budapest dürften inzwischen die Köpfe rauchen, die am 19.November anstehende Sitzung der Magyar Nemzeti Bank sollte dem Markt zumindest einen Hinweis darauf liefern, wie das Target für den Forint aussehen könnte, denn die fortschreitende Abwertung (knapp 10 % in den letzten Monaten) kann nicht unbeantwortet bleiben. Die langfristigen Zinsen sind wieder dezent zurückgekommen, hier ist die Korrelation zum Status des US-chinesischen Handelskonflikts ungebrochen.

Aktien/Commodities:

Klassisches Novemberwetter herrschte gestern auch an den wichtigsten Börseplätzen, die Eintrübung der Aussichten - siehe oben - war recht greifbar, hielt sich jedoch vorerst in Grenzen. Offenbar wird nur mit einem kurzfristigen Stimmungstief spekuliert. Der DAX verlor beispielhaft knapp 0,4 % oder etwas mehr als 50 Punkte, hielt sich also deutlich über der 13.000er-Marke. Uneinheitlich und umsatzmäßig relativ desinteressiert präsentierten sich die US-Kollegen, das Aussagekräftigste war gestern noch Donald Trumps Gesicht beim gemeinsamen Medientermin mit seinem Ex-Freund Erdogan. Auch Asien liefert heute keine "good news", die anhaltenden Unruhen und der zulegende Yen haben da im Moment die Oberhand, Shanghai liegt nach gutem Start nur mehr knapp über der Nulllinie. Relativ unverändert präsentieren sich die meisten Commodities, wobei Edelmetalle und auch Rohöl unisono stärker als noch gestern notieren.

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